Begeisterte Wanderer auf erster Etappe des Premiumwegs WasserWeltenSteig

(Schwarzwald-Baar-Kreis) 35 Wanderer zeigten sich begeistert bei der geführten Wanderung auf der ersten Etappe des neuen Premiumwegs WasserWeltenSteig. Geführt wurde die rund 15 Kilometer lange Etappe durch die Schonacher Naturführerin Ingrid Schyle.

Start der Etappenwanderung war am Eingang des Triberger Wasserfalls. Die Strecke führte steil bergauf - galt es doch die mehr als 160 Höhenmeter und die sieben Fallstufen der Triberger Wasserfälle zu erklimmen. Die vielfältigen und unterschiedlichen Wasserstürze wurden bewundert, die sich in die herrliche Felsen- und Waldlandschaft einfügen. Nach dem Aufstieg wurde eine erste Rast eingelegt, bei der die Sage der herzlosen Felsenkönigin „Gutta“ erzählt wurde.

Nach dem schluchtigen Tal weitete sich nun die Landschaft und die Tour führte weiter über sanfte Hügellandschaften, lichten Wäldern und an schönen Bauernhäusern vorbei.
Auf der Leptig-Höhe auf 1.014 Metern hatte die Wandergruppe auch schon den ersten Tausender erreicht. Auf zwei Holzliegen des „Motorsägenkünstlers“ Zeljko Rusic liegend konnten die Wanderer die Natur auf sich wirken lassen.
Im weiteren Verlauf des Weges erläuterte Ingrid Schyle Themen wie Windenergie, die Kräuter am Wegesrand sowie die gegensätzliche Namensgebung von Weißen- und Schwarzenbachtal.

Vorbei an Wiesen, den selten gewordenen Kuhherden, Spirkenbäumen und sonstigen „pflanzlichen Hungerkünstlern“ erreichten die Wanderer auf Bretterbohlen eines der ältesten noch intakten Moore im Schwarzwald: den Blindensee. Erstaunt waren die Wanderer darüber, dass das zum Teil mehr als sieben Meter tiefe Hochmoor nahezu 10.000 Jahre gebraucht hatte, um sich heute so zeigen zu können.
Mit Respekt für dieses empfindliche Ökosystem konnten mit Lupen das rundblättrige Sonnentau am Stegrand bestaunt werden. Filigran und wunderschön zeigte sich die insektenfressende Pflanze der Wandergruppe.

Weiter ging es zur Weißenbacher Höhe mit neuen Ausblicken auf den Rohrhardsberg und das noch junge Elztal. Der nächste Aufstieg zur gefassten Elzquelle wurde in Angriff genommen und der Höhenrücken auf der Martinskapelle erreicht. Eingekehrt wurde in das Höhengasthaus Kolmenhof.
In unmittelbarer Nähe des Gasthauses suchten die Wanderer die von der Stadt Furtwangen unlängst neu gestaltete Breg- bzw. Donauquelle. Beliebtes Fotomotiv war hier natürlich der väterlich anmutende römische Flussgott „Danubius“, der seit 2017 über diese Quelle wacht. Dessen Wasser durchfließt in der Folge zehn Länder und wächst zum zweitgrößten Strom Europas an. Ihr Weg führt die Donau auf 2.888 Wasserkilometern zum Schwarzen Meer. Natürlich durften hier nicht die vielen Anekdoten fehlen, die die Städte Furtwangen und Donaueschingen zur Diskussion um die „wahre Donauquelle“ seit Jahrzehnten führen.

Die unter Denkmalschutz stehende Martinskapelle, welche auch als Quellheiligtum bezeichnet wird, war das nächste Highlight am Weg. Grabungen brachten Hinweise auf eine keltische Nutzung hervor.
Durch einen dichten Fichtenwald erreichte die Wandergruppe plötzlich auftauchende, riesengroße Steinblöcke, die wie von Riesen dorthin geworfen wirken. Die „Günter-Felsen“ sind mit die größten Felsblöcke des Mittleren Schwarzwalds und als Naturdenkmal eingestuft. Die rundliche Form dieser mehr als 300 Millionen Jahre alten Felsen wird durch geologische Prozesse erklärt.

Die letzten Kilometer führten nun zum Brend, mit 1.149 Metern der „Höhepunkt“ der Wanderung. Vom Brendturm aus konnten letzte Ausblicke und Eindrücke gewonnen werden. Kurz darauf wurde die Wandergruppe mit einem Bus pünktlich und gut gelaunt nach Triberg zurückgefahren. Viele hatten sich nun auch vorgenommen, weitere Etappen des insgesamt 109 Kilometer langen Wasserweltensteiges zu wandern.

Text und Bilder: Wolfgang Schyle, Schonach

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